Die Frankfurter Gastronomieszene überrascht immer wieder mit exotischen Perlen, und wer sich nach den authentischen Aromen Südamerikas sehnt, wird in der Mainmetropole durchaus fündig. Peruanische Küche, bekannt für ihre vielfältigen Einflüsse und die berühmte Ceviche, hat sich auch in Frankfurt etabliert. Nach ausgiebiger Recherche und zahlreichen Gesprächen mit Kennern der lokalen Szene kristallisieren sich zwei Adressen heraus, die das kulinarische Erbe der Anden besonders eindrucksvoll nach Deutschland bringen.
La Cevi
Im beschaulichen Nordend, wo sich die Weberstraße 84 zur Schwarzburgstraße öffnet, hat sich ein wahres Juwel der peruanischen Kochkunst etabliert. Das La Cevi öffnet seine Pforten täglich außer montags ab 18 Uhr und empfängt seine Gäste bis Mitternacht in einer Atmosphäre, die Kreativität und Tradition geschickt vereint.
Was das Restaurant so besonders macht, zeigt sich bereits beim ersten Blick auf die kunstvoll arrangierten Teller. Hier wird nicht einfach nur gekocht – hier wird zelebriert. Die Ceviche-Variationen, für die das Haus bekannt ist, präsentieren sich als wahre Kunstwerke, bei denen jede Zutat ihre Berechtigung hat. Der Inhaber und sein Team verstehen es meisterhaft, die traditionellen Rezepte mit modernen Interpretationen zu verbinden, ohne dabei die Seele der peruanischen Küche zu verlieren.
Die Atmosphäre im La Cevi ist geprägt von einer besonderen Herzlichkeit. Stammgäste schwärmen von der persönlichen Betreuung und dem aufmerksamen Service, der selbst in stressigen Situationen nie die Ruhe verliert. Besonders die Terrasse hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt, wo sich an lauen Sommerabenden die Nachbarschaft zum Pisco Sour trifft. Mit Preisen zwischen 40 und 80 Euro pro Person bewegt sich das Restaurant im gehobenen Segment, doch die Qualität der frischen Zutaten und die akkurate Zubereitung rechtfertigen jeden Cent. Eine Reservierung ist hier quasi Pflicht – das spricht für sich.
La Preferida Peruvian Food
Im historischen Brückenviertel, versteckt in der Wallstraße 22, empfängt La Preferida seine Gäste von Montag bis Samstag zwischen 18 und 23 Uhr mit authentischer peruanischer Gastfreundschaft. Das Restaurant hat sich als Geheimtipp für all jene etabliert, die die vielfältigen Einflüsse der peruanischen Küche in gemütlicher Atmosphäre erkunden möchten.
Die Philosophie des Hauses zeigt sich bereits in der Speisekarte: Hier wird Wert auf Frische und Qualität gelegt, wobei marktfrisches Gemüse nur kurz gegart wird, um die natürlichen Aromen zu bewahren. Das Lomo Saltado, das Aushängeschild des Restaurants, begeistert mit zartem, aromatischem Fleisch, das auf den Punkt gebraten wird. Auch für Vegetarier und Veganer hält die Küche kreative Interpretationen klassischer Gerichte bereit – die vegane Variante des Ají de Gallina mit Austernpilzen ist ein echter Geheimtipp.
Die Atmosphäre im La Preferida ist familiär und einladend. In dem nicht allzu großen, aber gemütlich eingerichteten Lokal fühlt man sich sofort willkommen. Besonders zur Happy Hour wird es lebhaft, wenn sich Kenner zum Pisco Sour treffen und die verschiedenen Tapas teilen. Die Preise bewegen sich zwischen 50 und 100 Euro pro Person – nicht gerade günstig, aber angesichts der Qualität und der liebevollen Zubereitung durchaus angemessen. Einzig die Parkplatzsituation gestaltet sich, wie überall im Brückenviertel, als kleine Herausforderung.
Fazit & Empfehlung
Frankfurt beweist mit diesen beiden peruanischen Restaurants einmal mehr seine kulinarische Vielfalt. Während das La Cevi im Nordend mit seiner kreativen, fast künstlerischen Herangehensweise an die peruanische Küche brilliert und sich perfekt für besondere Anlässe eignet, punktet La Preferida im Brückenviertel mit authentischen Geschmackserlebnissen in gemütlicher Atmosphäre.
Für Feinschmecker und Liebhaber der gehobenen Küche, die bereit sind, für außergewöhnliche Kreationen auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen, ist das La Cevi die erste Wahl. Wer hingegen in familiärer Atmosphäre die traditionelle peruanische Küche mit all ihren Facetten kennenlernen möchte und dabei auch vegetarische oder vegane Optionen schätzt, ist bei La Preferida bestens aufgehoben. Beide Restaurants bereichern die Frankfurter Gastronomieszene auf ihre ganz eigene Art und machen die kulinarische Reise nach Peru mitten in der Mainmetropole möglich.