Frankfurt am Main – die Stadt der glitzernden Bankentürme, der geschäftigen Messe und des internationalen Flughafens. Wer an die Mainmetropole denkt, hat oft zuerst das Bild einer reinen Business-Stadt im Kopf. Doch unser Reporter hat sich auf eine Entdeckungsreise begeben und festgestellt: Frankfurt hat auch eine überraschend grüne Seele! Zwischen Hochhausschluchten und entlang des Mains verbergen sich grüne Oasen, die zum Durchatmen, Entspannen und Erleben einladen. Begleiten Sie uns auf der Suche nach den besten Frankfurter Parks – den grünen Juwelen der Stadt.
Grüneburgpark: Der grüne Gigant im Herzen der Stadt
Unser erster Stopp führt uns in den Grüneburgpark, und der Name – übersetzt „Grüne Burg Park“ – ist Programm. Mit seinen fast 30 Hektar ist er die größte Parkanlage innerhalb des Frankfurter Alleenrings und eine wahre Institution. Kaum betritt man diesen Park im Stadtteil Westend, spürt man die Großzügigkeit: weitläufige Wiesen, gesäumt von majestätischem, altem Baumbestand – darunter eine über 200 Jahre alte Sommerlinde, die Geschichten aus vergangenen Zeiten zu flüstern scheint.
Was diesen Park so besonders macht, ist seine Vielfalt. Einst Teil des riesigen Anwesens der Bankiersfamilie Rothschild, strahlt er noch immer eine gewisse herrschaftliche Eleganz aus. Doch er ist längst ein Park für alle Frankfurter geworden. Jogger ziehen ihre Runden auf den gut ausgebauten Wegen – eine beliebte Strecke ist die etwa zwei Kilometer lange „Große Runde“. Familien breiten ihre Picknickdecken auf den saftigen Wiesen aus, während andere einfach nur die Sonne genießen oder sich im Schatten der Bäume in ein Buch vertiefen. Ein besonderes Highlight ist der Koreanische Garten, eine Oase der Stille mit traditionellen Tempeln und Gebäuden, der einen Hauch von Fernost nach Frankfurt bringt. Auch der Rosengarten und der an den Park grenzende Botanische Garten der Goethe-Universität, dessen Besuch kostenlos ist, sind absolute Muss-Besuche.

Man findet den Grüneburgpark in der August-Siebert-Straße 22 im Frankfurter Westend. Der Eintritt ist selbstverständlich frei, und wer eine Stärkung braucht, findet im Schönhof-Pavillon ein charmantes Café. Manchmal steht auch ein Kaffeewagen wie die „BREWDIS“ bereit und versorgt Spaziergänger mit frisch gebrühtem Espresso. Der allgemeine Tenor in der Stadt ist klar: Der Grüneburgpark ist ein unverzichtbares Refugium, eine grüne Lunge, die von den Frankfurtern heiß und innig geliebt wird. Hier scheint die Hektik der Großstadt für einen Moment vergessen. Ein echter Schmelztiegel, wo sich Studenten der nahen Universität, Geschäftsleute in der Mittagspause und Familien gleichermaßen wohlfühlen.
Bethmannpark: Die chinesische Oase der Ruhe
Vom weitläufigen Grüneburgpark zog es unseren Reporter weiter zu einem ganz anderen Kaliber von Park, einem echten Geheimtipp für Ruhesuchende: dem Bethmannpark. Gelegen an der Friedberger Landstraße 8 im Stadtteil Nordend, ist dieser nur rund drei Hektar große Park von dicken Mauern umgeben und wirkt wie eine abgeschirmte Welt für sich.
Das Juwel des Bethmannparks ist zweifellos der „Garten des Himmlischen Friedens“, ein authentischer chinesischer Garten, der in Erinnerung an das Tian’anmen-Massaker angelegt wurde. Betritt man ihn durch das majestätische Drachenportal, findet man sich in einer anderen Welt wieder: Holzbrücken führen über stille Teiche, in denen Kois gemächlich ihre Runden ziehen, vorbei an kunstvoll gestalteten Pagoden und Pavillons. Alles folgt den Prinzipien des Feng-Shui und strahlt eine tiefe, meditative Ruhe aus. Es ist kein Wunder, dass man hier oft Menschen beim Tai-Chi oder einfach nur in stiller Kontemplation antrifft.

Doch auch der Rest des Bethmannparks verströmt eine beruhigende Präsenz. Üppige Blumenbeete erfreuen das Auge, besonders im Frühling und Sommer, wenn alles in voller Blüte steht. Schachspieler versammeln sich an den fest installierten Tischen, und auf den Bänken lässt es sich herrlich entspannen. Der Park ist eine wahre Oase, nur wenige Gehminuten von der trubeligen Konstablerwache entfernt. Wer dem Großstadtlärm entfliehen möchte, ohne weit fahren zu müssen, ist hier goldrichtig. Der Eintritt ist frei, und das Preisniveau für die hier gewonnene Erholung ist unbezahlbar. Die Atmosphäre ist geprägt von Stille und Gelassenheit; ein Ort, der als der vielleicht ruhigste unter den Frankfurter Parks gilt.
Lohrberg: Frankfurts höchster Park mit Skyline-Blick
Unsere nächste Station erforderte einen kleinen Anstieg, denn der Lohrberg im Stadtteil Seckbach ist Frankfurts höchstgelegener Park und belohnt jeden Besucher mit einem atemberaubenden Panoramablick. Von hier oben, entlang des Berger Rückens, eröffnet sich eine fantastische Aussicht auf die Frankfurter Skyline, das Main-Tal und bei klarer Sicht sogar bis zum Odenwald.
Der Lohrberg ist mehr als nur ein Aussichtspunkt; er ist ein beliebtes Ausflugsziel mit ganz eigenem Charme. Hier befindet sich der einzige verbliebene Weinberg innerhalb Frankfurts, dessen Trauben zu einem süffigen „Lohrberger Hang“ gekeltert werden. Die Lohrberg-Schänke, ein Traditionslokal seit den 1930er Jahren, und das MainÄppelHaus laden zur Einkehr bei regionalen Spezialitäten und natürlich Apfelwein ein. Für Familien gibt es einen großen Spielplatz und ein Planschbecken, das an heißen Tagen für Abkühlung sorgt. Die weitläufigen Wiesen sind perfekt zum Sonnenbaden, Picknicken oder Grillen (auf ausgewiesenen Flächen). Im Frühling, zur Zeit der Apfelblüte, findet hier ein beliebtes Fest statt.

Man erreicht den Lohrpark in 60389 Frankfurt am Main. Das Parken kann an sonnigen Wochenenden etwas herausfordernd sein, aber der Besuch lohnt sich. Der Park selbst ist kostenfrei. Die Atmosphäre hier oben ist eine Mischung aus ländlicher Idylle und urbanem Weitblick. Man trifft Spaziergänger, Familien, Wanderer und Fotografen, die alle die besondere Stimmung und die frische Luft genießen. Es ist ein Ort, der zeigt, wie nah Naturerlebnis und Großstadtflair in Frankfurt beieinanderliegen können. Ein geflügeltes Wort in Frankfurt: „Wer die Stadt wirklich von oben sehen will, muss auf den Lohrberg.“
Günthersburgpark: Die grüne Bühne für Familien und Feste
Zum Abschluss unserer Tour durch die schönsten Parks Frankfurts besuchen wir den Günthersburgpark im Nordend-Ost in der Wetteraustraße 7. Der Park ist eine lebendige und familienfreundliche städtische Grünfläche.
Der Günthersburgpark bietet eine wunderbare Mischung aus alten Baumbeständen, die angenehmen Schatten spenden, und großzügigen Wiesenflächen, die zum Spielen, Sporttreiben oder einfach zum Entspannen einladen. Ein absolutes Highlight für Kinder ist der große, fantasievoll gestaltete Abenteuerspielplatz und der beliebte Spielbrunnen (Wasserspiele), der im Sommer für ausgelassene Freude sorgt. Aber auch für Erwachsene gibt es viel zu entdecken: Sportplätze für Basketball oder Fußball, ruhige Ecken zum Lesen und ein charmantes Kiosk-Café, wo man bei einer Tasse Kaffee das bunte Treiben beobachten kann.

Was den Günthersburgpark besonders macht, ist seine Rolle als sozialer Treffpunkt und Veranstaltungsort. Im Sommer findet hier beispielsweise das beliebte „Stoffel“-Festival (Stalburg Theater offen Luft) statt, das mit Musik, Theater und Kleinkunst Besucher aus der ganzen Stadt anlockt. Man spürt hier eine echte Gemeinschaftsatmosphäre. Besucher erzählen von der entspannten Stimmung und der Vielfalt an Möglichkeiten. Es ist ein Park, der lebt und von den Anwohnern intensiv genutzt wird. Manchmal kann man hier sogar Bussarde oder eine Kolonie von Sittichen beobachten, die sich in den Bäumen niedergelassen haben. Der Günthersburgpark ist der Beweis, dass ein Stadtpark mehr sein kann als nur eine Grünfläche – er ist ein wichtiger Teil des urbanen Lebensgefühls.
Fazit & Empfehlung: Frankfurts grüne Vielfalt für jeden Geschmack
Unsere Entdeckungsreise durch die Frankfurter Parks hat gezeigt: Die Mainmetropole hat für jeden Grünliebhaber etwas zu bieten. Die Auswahl ist vielfältig und jeder Park hat seinen ganz eigenen Charakter.
- Für den Allrounder und Kulturinteressierten, der Weitläufigkeit, Geschichte und vielleicht ein Open-Air-Konzert sucht, ist der Grüneburgpark die erste Wahl. Er ist ideal für lange Spaziergänge, sportliche Aktivitäten und das Entdecken botanischer Schönheiten.
- Wer eine Oase der Stille und fernöstliche Inspiration inmitten der Stadt sucht, wird im Bethmannpark mit seinem bezaubernden Chinesischen Garten fündig. Perfekt für eine meditative Auszeit.
- Für den Aussichtsliebhaber und Freund traditioneller Gemütlichkeit ist der Lohrberg ein Muss. Der Panoramablick auf die Skyline, gepaart mit einem Glas Apfelwein, ist ein unvergessliches Frankfurter Erlebnis.
- Familien mit Kindern und alle, die Geselligkeit und Aktivität schätzen, werden den Günthersburgpark lieben. Mit seinen tollen Spielplätzen, Sportmöglichkeiten und der lebendigen Atmosphäre ist er ein echter Quartierstreffpunkt.
Frankfurt beweist eindrucksvoll, dass sich Urbanität und Natur nicht ausschließen müssen. Die Frankfurter Parks sind mehr als nur grüne Flecken auf der Landkarte – sie sind Lebensadern der Stadt, Orte der Begegnung, der Erholung und der Freude. Packen Sie also Ihren Picknickkorb und entdecken Sie selbst die grünen Schätze Frankfurts!