
Nordend Historie: Eine Zeitreise durch Frankfurts charmantes Viertel
Hallo, liebe Frankfurt-Fans und Geschichtsliebhaber! Heute tauchen wir gemeinsam in die faszinierende Vergangenheit eines der lebendigsten und beliebtesten Stadtteile Frankfurts ein: das Nordend. Wer durch die von prächtigen Gründerzeitbauten gesäumten Straßen schlendert, die grünen Oasen genießt oder in einem der vielen charmanten Cafés verweilt, spürt sofort die besondere Atmosphäre dieses Viertels. Doch das Nordend ist weit mehr als nur ein schöner Wohnort; es ist ein Ort mit einer reichen und oft überraschenden Geschichte, die bis weit vor die Gründerzeit zurückreicht. Begleite uns auf eine spannende Entdeckungsreise, die dir zeigt, wie aus Ackerland ein pulsierendes urbanes Zentrum wurde und welche Spuren die Nordend Historie bis heute hinterlassen hat. Es ist eine Geschichte von Wandel, Wachstum und dem unverkennbaren Frankfurter Geist, der dieses Viertel so einzigartig macht.
Key Facts zur Nordend Historie
- Ursprünge als Ackerland: Ursprünglich war das Gebiet des heutigen Nordends im 15. Jahrhundert hauptsächlich landwirtschaftlich genutztes Acker-, Wiesen- und Waldland nördlich der damaligen Stadtmauern Frankfurts, inklusive Weinbergen.
- Frühe Besiedlung und Gutshöfe: Schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, gab es hier römische Villen und ab dem 8. Jahrhundert königliche Meierhöfe, aus denen im 14. Jahrhundert befestigte Gutshöfe wie der Neuhof, die Stalburg oder die Holzhausenoede (heute Holzhausenschlösschen) entstanden.
- Namensgebung im 19. Jahrhundert: Der Name „Nordend“ etablierte sich um 1850, als das Viertel die nördlichste Ausdehnung der städtischen Bebauung Frankfurts markierte.
- Gründerzeit-Boom: Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das Nordend einen enormen Bauboom. Es entstanden die heute so charakteristischen, imposanten Gründerzeitbauten mit ihren roten Sandsteinfassaden und breiten Boulevards im wilhelminischen Stil.
- Wandel vom „grauen Mäuschen“ zum Trendviertel: Bis in die 1960er Jahre galt das Nordend als eher unscheinbar und wurde von wohlhabenden Bürgern gemieden. Erst ab den 1970er und 1980er Jahren entwickelte es sich zu einem begehrten Stadtteil, der Künstler, Kreative und eine wohlhabendere Klientel anzog.
- Hohe Bevölkerungsdichte: Heute zählt das Nordend mit rund 55.617 Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten und dichtest besiedelten Stadtteilen Frankfurts.
- Grüne Oasen: Trotz der dichten Bebauung bietet das Nordend zahlreiche grüne Rückzugsorte wie den Günthersburgpark, den Bethmannpark mit seinem Chinesischen Garten und den Holzhausenpark mit dem historischen Wasserschlösschen.
Von römischen Villen zu mittelalterlichen Höfen
Die Nordend Historie beginnt nicht erst mit den prachtvollen Gründerzeitbauten, die wir heute so lieben. Tatsächlich reicht sie viel weiter zurück, bis in die römische Zeit. Archäologische Funde belegen, dass das Gebiet des heutigen Nordends bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war und römische Villen hier standen. Im 8. Jahrhundert entwickelten sich königliche Meierhöfe, die ab dem 14. Jahrhundert zu befestigten Gutshöfen ausgebaut wurden. Namen wie Neuhof, Stalburg, Bornburg (die spätere Günthersburg) oder der Kühhornshof zeugen von dieser frühen landwirtschaftlichen Prägung und der Notwendigkeit, das Land vor äußeren Einflüssen zu schützen. Ein besonders markantes Beispiel ist das Holzhausenschlösschen im Holzhausenpark, dessen Ursprünge als befestigte Holzhausenoede bis ins Mittelalter reichen und das seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Holzhausen war.
Diese Höfe waren nicht nur landwirtschaftliche Zentren, sondern auch wichtige Punkte entlang der Frankfurter Landwehr, einer mittelalterlichen Grenzbefestigung, die die Stadt schützte. Stell dir vor, wie hier einst Wein angebaut wurde – ja, im Nordend gab es bis ins 15. Jahrhundert Weinberge! Es ist faszinierend zu bedenken, dass unter den heutigen belebten Straßen und Plätzen eine so tiefe historische Schicht liegt, die von Jahrhunderten des Lebens und Arbeitens erzählt.
Die Gründerzeit: Das Nordend nimmt Gestalt an
Der Begriff „Nordend“ selbst tauchte erst um 1850 auf und beschrieb treffend die nördlichste Ausdehnung der damaligen Frankfurter Stadtbebauung. Doch die wahre Transformation des Viertels begann mit der Gründerzeit, einer Ära des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs und städtebaulichen Wachstums im späten 19. Jahrhundert. Plötzlich schossen imposante Mietshäuser und herrschaftliche Villen aus dem Boden, die das Bild des Nordends bis heute prägen. Die Architektur der Gründerzeit ist hier allgegenwärtig: breite Alleen, hohe Decken, Stuckverzierungen und der charakteristische rote Sandstein, der vielen Gebäuden ihren warmen, einladenden Charakter verleiht.
Dieses Wachstum führte zu einer enormen Bevölkerungsdichte, die das Nordend schon damals zu einem der dichtest besiedelten Stadtteile machte. Es war eine Zeit des Umbruchs, in der sich das Viertel von einem ländlichen Vorposten zu einem integralen Bestandteil der wachsenden Mainmetropole entwickelte. Die Nordend Historie ist hier eng mit der Geschichte der Industrialisierung und des bürgerlichen Aufstiegs verknüpft. Auch heute noch kannst du diese Epoche bei einem Spaziergang durch die Straßen erleben, etwa entlang der Eckenheimer Landstraße oder des Oeder Wegs. Apropos Oeder Weg: Hier findest du auch den beliebten Burger-Spot Der Fette Bulle Oeder Weg, der mit seinen kreativen Burgern eine moderne Facette des urbanen Lebens im historischen Ambiente bietet.
Grüne Oasen und kultureller Wandel
Was das Nordend neben seiner beeindruckenden Architektur so besonders macht, sind seine zahlreichen grünen Lungen. Der Günthersburgpark, einst der Landsitz der Familie Rothschild, ist heute eine weitläufige Grünfläche mit Abenteuerspielplätzen und alten Baumbeständen, die zum Verweilen einlädt. Der Bethmannpark begeistert mit seinem bunten Schau- und Lehrgarten sowie einem idyllischen Chinesischen Garten, der eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt darstellt. Und natürlich der Holzhausenpark, der das bereits erwähnte Holzhausenschlösschen umgibt und der Frankfurter Bürgerstiftung als kultureller Veranstaltungsort dient.
Interessanterweise war das Nordend lange Zeit kein bevorzugtes Viertel. Eine Frankfurter Zeitung bezeichnete es sogar als „graue Maus“ bis in die 1960er Jahre. Doch das änderte sich dramatisch in den 1970er und 80er Jahren. Künstler, Studierende und Kreative entdeckten den Charme der Altbauten und die zentrale Lage. Es setzte ein Gentrifizierungsprozess ein, der das Viertel in das trendige und begehrte Wohngebiet verwandelte, das es heute ist. Diese Entwicklung hat auch die kulinarische Landschaft geprägt. Entlang der Berger Straße, einer der Hauptschlagadern des Nordends, findest du eine unglaubliche Vielfalt an Restaurants und Cafés. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch im Ginkgo, wo du von Thai-Currys bis zu Tapas eine bunte Mischung internationaler Küche genießen kannst? Oder du tauchst ein in die persische Gastfreundschaft im Zarathustra in der Jahnstraße, das mit traditionellen Gerichten und einer gemütlichen Atmosphäre besticht. Die Nordend Historie ist also auch eine Geschichte des Geschmacks und der kulinarischen Vielfalt.
Das Nordend heute: Lebendige Tradition und moderne Vielfalt
Das Nordend ist heute ein Paradebeispiel dafür, wie historische Bausubstanz und moderne Lebensqualität harmonisch miteinander verschmelzen können. Die liebevoll sanierten Altbauten strahlen einen besonderen Charme aus, und die breiten, baumbestandenen Alleen laden zum Flanieren ein. Es ist ein Stadtteil, der sowohl Familien als auch junge Berufstätige anzieht, und der eine perfekte Balance zwischen urbanem Trubel und grünen Rückzugsorten bietet. Die Infrastruktur ist hervorragend, und die Nähe zur Innenstadt macht das Nordend zu einem idealen Ausgangspunkt, um Frankfurt zu erkunden.
Auch wenn das Nordend historisch gesehen oft im Schatten der Altstadt oder der eingemeindeten Ortsteile stand, hat es sich eine ganz eigene Identität bewahrt. Es ist ein Viertel, das seine Geschichte ehrt, aber gleichzeitig offen für Neues ist. Die vielen kleinen Boutiquen, unabhängigen Geschäfte und die lebendige Gastronomieszene tragen dazu bei, dass das Nordend niemals langweilig wird. Wenn du mehr über die verborgenen Ecken und aktuellen Entwicklungen erfahren möchtest, schau doch mal in unserem Beitrag zu den Neuigkeiten zu Frankfurts versteckten Schätzen im Nordend vorbei. Oder entdecke die Restaurants auf der Berger Straße für weitere kulinarische Inspirationen. Die Nordend Historie lebt in jeder Straße, in jedem Gebäude und in jedem Menschen, der dieses besondere Fleckchen Frankfurt sein Zuhause nennt.
Fazit
Die Nordend Historie ist eine fesselnde Erzählung von Wandel und Beständigkeit. Von seinen Anfängen als landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit römischen Villen und mittelalterlichen Gutshöfen hat sich das Nordend zu einem der begehrtesten und charaktervollsten Stadtteile Frankfurts entwickelt. Die Gründerzeit prägte sein architektonisches Erbe mit den bekannten roten Sandsteinbauten und breiten Boulevards, die bis heute das Stadtbild bestimmen. Obwohl es lange als „graue Maus“ galt, hat es sich durch einen bemerkenswerten Wandel zu einem pulsierenden Zentrum für Kultur, Gastronomie und urbanes Leben gemausert. Die Mischung aus historischen Gebäuden, weitläufigen Parks wie dem Günthersburgpark und dem Holzhausenpark, sowie einer lebendigen Szene aus Cafés und Restaurants macht das Nordend zu einem einzigartigen Ort. Es ist ein Viertel, das seine Vergangenheit stolz trägt und gleichzeitig offen für die Zukunft ist, immer mit einem Auge auf die Lebensqualität seiner Bewohner und Besucher. Ein Spaziergang durch das Nordend ist somit nicht nur eine Reise durch einen modernen Stadtteil, sondern auch eine spannende Entdeckungstour durch Jahrhunderte Frankfurter Geschichte.
FAQ
Wann entstand der Name „Nordend“?
Der Name „Nordend“ etablierte sich um das Jahr 1850 und bezeichnete die nördlichste Ausdehnung der damaligen Frankfurter Stadtbebauung.
Welche architektonischen Merkmale prägen das Nordend?
Das Nordend ist maßgeblich von der Gründerzeitarchitektur geprägt. Charakteristisch sind imposante, meist vierstöckige Gebäude mit roten Sandsteinfassaden und breite, von Bäumen gesäumte Alleen.
Gibt es im Nordend bedeutende Grünflächen?
Ja, das Nordend bietet mehrere wichtige Grünflächen, darunter den weitläufigen Günthersburgpark, den Bethmannpark mit seinem Chinesischen Garten und den Holzhausenpark, in dem das historische Holzhausenschlösschen liegt.






