Grün genießen: Diese nachhaltigen Restaurants in Frankfurt setzen neue Maßstäbe

Frankfurt entwickelt sich zur Hochburg für umweltbewusste Gastronomie. Immer mehr Restaurants setzen auf regionale Zutaten, Zero-Waste-Konzepte und pflanzenbasierte Küche. Ein Überblick über die besten Adressen der Stadt.

Von der Wiese auf den Teller: Frankfurts Bio-Pioniere

Die Mainmetropole hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Vorreiter für nachhaltige Restaurants entwickelt. Was früher als Nische galt, ist heute fester Bestandteil der Frankfurter Gastronomieszene. Besonders der Ernährungsrat Frankfurt und Projekte wie das House of Food haben dazu beigetragen, dass nachhaltige Restaurants in Frankfurt nicht mehr wegzudenken sind.

Die Stadt verpflichtete sich bereits 2015 mit der Unterzeichnung des Milan Urban Food Policy Pact zu einer nachhaltigen Ernährungspolitik. Diese Weichenstellung zeigt Wirkung: Heute finden Frankfurter und Besucher eine beeindruckende Vielfalt an Lokalen, die Genuss und Gewissen verbinden.

Sternekoch setzt auf Permakultur

Das Seven Swans am Mainkai 4 gilt als Paradebeispiel für nachhaltige Restaurants in Frankfurt. Sternekoch Ricky Saward bezieht fast alle Zutaten vom eigenen Permakultur-Hof in Bad Homburg. Auf den Braumannswiesen verzichtet das Team komplett auf Kunstdünger, Pestizide und Dieseltraktoren.

Das Ergebnis: Ein fünfstündiges veganes Gourmet-Erlebnis, das zeigt, wie Spitzenküche und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Die enge Verbindung zwischen Anbau und Küche schafft nicht nur außergewöhnliche Geschmackserlebnisse, sondern minimiert auch den ökologischen Fußabdruck.

Plastikfrei und regional: Das Westend zeigt wie’s geht

Im 269 TwoSixNine in Frankfurts Westend steht internationale vegane Küche im Mittelpunkt. Das Besondere: Die Betreiber haben von Anfang an auf ein plastikfreies Bestellsystem gesetzt. Gemüse, Kräuter und andere Zutaten kommen direkt von hessischen Bauernhöfen – kurze Transportwege inklusive.

Das urbane Restaurant beweist, dass nachhaltige Restaurants in Frankfurt auch international sein können. Jede Zutat ist rückverfolgbar und wird im optimalen Reifestadium geliefert. So bleiben Geschmack und Nährstoffe erhalten.

Zero Waste als Geschäftsmodell

Frankfurts erstes Zero-Waste-Café gramm.genau geht noch einen Schritt weiter. Hier gibt es keine Einwegverpackungen. Gäste bringen eigene Behälter mit oder nutzen Pfandgläser. Das Café fungiert gleichzeitig als Unverpackt-Laden mit Bio-Lebensmitteln, Naturkosmetik und Haushaltswaren.

Die Einrichtung besteht aus Second-Hand-Möbeln, der Innenausbau setzt auf ressourcenschonende Materialien. Regelmäßige Führungen für Schulklassen machen das Café zu einem Bildungsort für nachhaltigen Konsum.

Vegane Vielfalt: Von israelisch bis vietnamesisch

Die Bandbreite nachhaltiger Restaurants in Frankfurt zeigt sich besonders in der veganen Szene. Kuli Alma im Stadtteil Dornbusch serviert hausgemachte israelische Küche komplett tierleidfrei. Falafel, Hummus und Shawarma-Varianten entstehen aus kontrolliert angebauten Zutaten. Die Terrasse lädt zum Verweilen ein.

Ong Tao Vegan im Nordend war das erste rein vegane vietnamesische Restaurant der Stadt. Frühlingsrollen, Bún Chay und Curry-Gerichte werden mit lokal angebauten Kräutern und Bio-Reis zubereitet. Die Betreiber informieren transparent über Herkunft und Verarbeitung jeder Zutat.

Lateinamerikanische Aromen bietet Alebrijes – natürlich pflanzlich. Tacos mit Jackfruit, veganer Mole und Quinoa-Salate entstehen aus saisonalen Zutaten lokaler Lieferanten. Fair-Trade-Cocktails und regionales Bier runden das Konzept ab.

Frauenpower und koschere Küche

Dominion Food Revolution im Westend verbindet israelisch-koschere Küche mit einem frauengeführten Geschäftsmodell. Bowls und Salate kommen in Bio-Qualität von regionalen Erzeugern. Das Team engagiert sich zusätzlich für soziales Empowerment.

Im Life Deli des Jüdischen Museums treffen koschere Standards auf vegane Kreativität. Israelische Frühstücksklassiker, Salate und Backwaren gibt es ohne Museumseintritt. Die ganzjährige Dachterrasse bietet einen besonderen Rahmen für die Verbindung von Kulturerbe und zukunftsweisender Küche.

Bio-Oasen mit Tradition

Neben den veganen Vorreitern überzeugen auch klassische Bio-Restaurants. Arche Nova in Bockenheim kombiniert persische und internationale Bio-Küche mit einem grünen Biergarten. Saisonales aus der Region trifft auf Gewürze aus dem Nahen Osten.

Das Ginkgo, auf der belebten Berger Straße im Nordend, präsentiert lokale und internationale Gerichte wie Grüne Soße, Currys, Pasta und Tapas zu 100 Prozent aus biologischem Anbau. Die Speisekarte wechselt saisonal und stellt regionale Erzeugnisse in den Mittelpunkt.

Gemütliche Café-Atmosphäre

Fridas Cafe auf der Leipziger Straße in Bockenheim verbindet vegetarische Küche mit nachhaltigen Zutaten in entspannter Café-Atmosphäre. Neben Frühstück und Lunch locken vegane Kuchen und saisonale Getränke in Bio-Qualität.

Das Azalye Café in der Altstadt setzt auf afrikanische vegane und vegetarische Spezialitäten sowie glutenfreie Backwaren. Beide Cafés legen großen Wert auf faire Lieferketten und eine wohnliche Atmosphäre.

Herausforderungen und Chancen

Trotz des breiten Angebots stehen nachhaltige Restaurants in Frankfurt vor Herausforderungen. Die Personalgewinnung für Bio- und Zero-Waste-Betriebe gestaltet sich schwierig, die Kosten für nachhaltige Zutaten steigen, Hygiene- und Zertifizierungsanforderungen werden komplexer.

Gleichzeitig bieten Kooperationen neue Chancen. Die nachhaltige Hochschulgastronomie des Studierendenwerks Frankfurt führt einen Umweltscore für Hauptgerichte ein und setzt konsequent auf regionale, saisonale und fair gehandelte Produkte. Solche Modelle könnten Vorbild für andere Großküchen werden.

Fazit: Frankfurt isst grün

Nachhaltige Restaurants in Frankfurt zeigen eindrucksvoll, dass Umweltschutz und kulinarischer Genuss keine Gegensätze sind. Von radikaler Permakultur über Zero-Waste-Konzepte bis zur veganen Vielfalt – die Mainmetropole bietet für jeden Geschmack die passende nachhaltige Alternative.

Die größten Potenziale liegen in der weiteren Vernetzung von Gastronomie, Politik und Bildung. Mit innovativen Konzepten und engagierten Gastronomen kann Frankfurt seine Vorreiterrolle als Modellstadt für nachhaltige urbane Ernährung weiter ausbauen.

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