
Alte Oper Frankfurt Geschichte: Eine Reise durch Glanz, Trümmer und Wiedergeburt
Die Alte Oper Frankfurt ist ein Symbol für Frankfurts kulturelle Resilienz. Dieser Blogpost beleuchtet ihre faszinierende Geschichte: von der prunkvollen Eröffnung 1880, finanziert durch Frankfurter Bürger, über die tragische Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und das jahrzehntelange Dasein als „schönste Ruine Deutschlands“, bis hin zur triumphierenden Wiedereröffnung 1981 als modernes Konzert- und Kongresshaus. Die Erzählung würdigt das unermüdliche bürgerschaftliche Engagement, das diesen Wiederaufbau ermöglichte, und beleuchtet die heutige Bedeutung des Hauses als pulsierendes Kulturzentrum. Entdecke die bewegende Vergangenheit und Gegenwart dieses Frankfurter Wahrzeichens.
Frankfurt am Main, eine Stadt, die für ihre beeindruckende Skyline und ihren pulsierenden Finanzsektor bekannt ist, birgt im Herzen auch eine reiche Kulturgeschichte. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist die Alte Oper Frankfurt, ein Gebäude, dessen Geschichte so dramatisch und inspirierend ist wie die Opern, die einst auf ihrer Bühne aufgeführt wurden. Es ist eine Erzählung von bürgerschaftlichem Engagement, künstlerischem Anspruch und unerschütterlichem Wiederaufbauwillen. Tauche mit uns ein in die faszinierende Alte Oper Frankfurt Geschichte, die weit mehr ist als nur die Chronik eines Bauwerks – sie ist das Spiegelbild einer Stadt und ihrer Menschen.
Die Alte Oper ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die Resilienz Frankfurts. Von ihrer prunkvollen Eröffnung im 19. Jahrhundert über ihre tragische Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis hin zu ihrer Wiedergeburt als modernes Konzert- und Kongresshaus hat dieses Gebäude eine bemerkenswerte Metamorphose durchlaufen. Die Geschichte der Alten Oper Frankfurt ist eine Geschichte von Leidenschaft, Verlust und triumphierender Wiederauferstehung, die bis heute Besucher aus aller Welt in ihren Bann zieht.
Key Facts zur Alten Oper Frankfurt Geschichte
- Eröffnung mit Kaiserglanz: Die Alte Oper wurde am 20. Oktober 1880 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. feierlich eröffnet.
- Bürgerschaftliches Fundament: Die Finanzierung des ursprünglichen Opernhauses wurde maßgeblich durch Spenden wohlhabender Frankfurter Bürger ermöglicht.
- Architektonisches Meisterwerk: Entworfen wurde das Gebäude im Stil der Neo-Renaissance vom Berliner Architekten Richard Lucae.
- Tragische Zerstörung: Im März 1944 wurde die Alte Oper bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und brannte bis auf die Grundmauern nieder.
- „Schönste Ruine Deutschlands“: Nach dem Krieg stand die Ruine jahrzehntelang als Mahnmal und wurde im Volksmund so genannt.
- „Rettet das Opernhaus“: Eine engagierte Bürgerinitiative setzte sich vehement für den Wiederaufbau ein und sammelte Millionen an Spenden.
- Wiedergeburt als Konzerthaus: Am 28. August 1981 wurde die Alte Oper als Konzert- und Kongresshaus feierlich wiedereröffnet.
- Heutige Nutzung: Heute ist sie ein lebendiges Zentrum für klassische Konzerte, Gala-Abende, Entertainment und Kongresse mit jährlich fast einer halben Million Besuchern.
Ein Traum wird Wirklichkeit: Die Geburt der Alten Oper
Die Alte Oper Frankfurt Geschichte beginnt lange vor ihrer feierlichen Eröffnung. Es war 1869, als sich in Frankfurt der Wunsch nach einem repräsentativen Opernhaus manifestierte, das dem kulturellen Anspruch der aufstrebenden Stadt gerecht werden sollte. Oberbürgermeister Daniel Heinrich Mumm initiierte eine Spendenaktion, der sich 67 wohlhabende Frankfurter Bankiers, Kaufleute und Privatiers anschlossen. Sie legten den finanziellen Grundstein mit beeindruckenden 480.000 Gulden, was umgerechnet rund 750.000 Mark entsprach. Unter den Spendern fanden sich Namen wie Bethmann, Metzler und Rothschild, die nicht nur Geld gaben, sondern auch aktiv an der Planung mitwirkten, um sicherzustellen, dass das Gebäude ihren hohen Ansprüchen genügte.
Nach siebenjähriger Bauzeit, von 1873 bis 1880, erstrahlte das von Richard Lucae entworfene Opernhaus am Opernplatz in neuem Glanz. Es war ein architektonisches Juwel im Stil der Neo-Renaissance, das für 2.000 Zuschauer ausgelegt war – doppelt so groß wie das vorherige Theater. Die Eröffnung am 20. Oktober 1880 war ein gesellschaftliches Großereignis. Mit Mozarts Oper „Don Giovanni“ wurde die Bühne eingeweiht, und unter den Ehrengästen befand sich niemand Geringeres als Kaiser Wilhelm I., der bei einem Rundgang anerkennend bemerkte: „Das könnte ich mir in Berlin nicht erlauben.“ Für über sechs Jahrzehnte setzte die Alte Oper Maßstäbe in der deutschen Theaterlandschaft und wurde zur Heimat zahlreicher Erstaufführungen und weltbekannter Künstler. Namen wie Bizet, Puccini und Richard Strauss prägten das Programm.
Vom Glanz zur Ruine: Die dunkle Zeit des Zweiten Weltkriegs
Die Jahrzehnte nach der Eröffnung waren eine Blütezeit für die Alte Oper. Sie etablierte sich als eine der führenden Opernbühnen Deutschlands und zog Künstler und Publikum aus aller Welt an. Hier feierte beispielsweise Carl Orffs berühmtes Werk „Carmina Burana“ 1937 seine Uraufführung. Doch der Glanz sollte nicht ewig währen. Die Schatten des Zweiten Weltkriegs legten sich über Europa und erreichten schließlich auch Frankfurt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten mussten Generalmusikdirektor Hans-Wilhelm Steinberg und jüdische Ensemblemitglieder entlassen werden, viele wurden zur Emigration gezwungen oder ermordet.
Das Schicksalsjahr für die Alte Oper war 1944. Am 23. März dieses Jahres wurde das prunkvolle Gebäude bei einem verheerenden Luftangriff auf Frankfurt von Brandbomben getroffen. Innerhalb weniger Stunden brannte es bis auf die Grundmauern nieder. Was blieb, war eine ausgebrannte Hülle, ein steinernes Zeugnis der Zerstörung, das im Volksmund bald den traurigen Beinamen „schönste Ruine Deutschlands“ erhielt. Die Stadt stand vor der Frage, ob die Ruine abgerissen oder wiederaufgebaut werden sollte. Eine jahrelange, emotional geführte Diskussion entbrannte, die die Frankfurter Bürgerschaft tief spaltete. Für viele war die Alte Oper ein unwiederbringlicher Verlust, für andere ein Symbol, das es um jeden Preis zu bewahren galt. Die Zerstörung der Alten Oper war Teil eines viel größeren Traumas, das die gesamte Frankfurter Altstadt traf und dessen Narben noch heute sichtbar sind. Mehr dazu kannst du in unserem Beitrag Als das Herz Frankfurts zerbrach: Die Zerstörung der Altstadt 1944 und ihr Vermächtnis nachlesen.
Phönix aus der Asche: Der Wiederaufbau durch Bürgergeist
Die Diskussion um das Schicksal der „schönsten Ruine Deutschlands“ zog sich über Jahrzehnte hin. Doch der bürgerschaftliche Geist, der die Alte Oper einst ins Leben gerufen hatte, erwachte erneut. Bereits 1952 gründete sich das Komitee „Rettet das Opernhaus“, das sich gegen einen Abriss stemmte. Eine noch breiter aufgestellte „Aktionsgemeinschaft Opernhaus Frankfurt am Main e. V.“ wurde 1964 ins Leben gerufen. Unter der Führung des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer, Fritz Dietz, sammelte diese Initiative durch unzählige Aktionen – von Tombola-Losen bis zu Gala-Konzerten mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan – beeindruckende 14 Millionen DM an Spenden.,
Ein prominenter Kritiker des Wiederaufbaus war der damalige hessische Finanzminister Rudi Arndt, der sich für eine Sprengung der Ruine aussprach und dafür den Spitznamen „Dynamit-Rudi“ erhielt. Doch die öffentliche Meinung und das unermüdliche Engagement der Bürger setzten sich durch. 1974 gab Oberbürgermeister Arndt schließlich grünes Licht für den Wiederaufbau. Die Bauarbeiten begannen 1976, und das Ziel war klar: Die historische Fassade sollte originalgetreu rekonstruiert werden, während das Innere zu einem modernen Konzert- und Kongresszentrum umgestaltet wurde. Der ursprüngliche Theatersaal wich einem Großen Saal mit 2.500 Plätzen und einem Mozart-Saal mit 700 Plätzen, ergänzt durch kleinere Säle für Kongresse.
Am 28. August 1981 war es so weit: Die Alte Oper Frankfurt feierte ihre triumphale Wiedereröffnung mit Gustav Mahlers 8. Sinfonie. Bundespräsident Karl Carstens war Ehrengast und würdigte das außergewöhnliche bürgerschaftliche Engagement, das diese Wiedergeburt ermöglicht hatte. Heute ist die Alte Oper ein pulsierendes Kulturzentrum, das jährlich fast eine halbe Million Besucher zu über 460 Veranstaltungen anzieht – von klassischer Musik über Pop- und Jazzkonzerte bis hin zu Kongressen und Events. Ein Besuch hier ist immer ein Erlebnis, das du perfekt mit einem kulinarischen Genuss abrunden kannst. Direkt am Opernplatz findest du beispielsweise das elegante Restaurant Opéra, wo du vor oder nach einer Vorstellung exquisite Speisen genießen kannst. Oder wie wäre es mit dem AMOROSO an der Alten Oper, das mit italienischer Küche und einer Terrasse mit Blick auf den Opernplatz lockt? Die Alte Oper ist nicht nur eine Bühne für Kunst, sondern auch für besondere kulinarische Momente. Mehr über die kulinarischen Highlights in der Umgebung findest du übrigens in unserem Beitrag Zeit für Genuss: Die Alte Oper Frankfurt als Bühne für kulinarische Höhepunkte.
Fazit
Die Alte Oper Frankfurt Geschichte ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Beständigkeit und den kulturellen Reichtum unserer Stadt. Von ihrer grandiosen Gründung durch bürgerschaftliche Initiative bis zu ihrer schmerzlichen Zerstörung im Krieg und ihrer spektakulären Wiedergeburt als modernes Konzerthaus – die Alte Oper hat alle Höhen und Tiefen der Frankfurter Geschichte miterlebt und überstanden. Sie ist mehr als nur ein Gebäude; sie ist ein lebendiges Denkmal für den unerschütterlichen Geist Frankfurts und seiner Bürger.
Heute steht die Alte Oper als strahlender Mittelpunkt des kulturellen Lebens, ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um Kunst, Musik und Gemeinschaft zu erleben. Ihre Geschichte lehrt uns, dass aus Ruinen Neues entstehen kann und dass bürgerschaftliches Engagement Berge versetzen kann. Wenn du das nächste Mal am Opernplatz stehst, nimm dir einen Moment Zeit, um die majestätische Fassade zu bewundern und an die bewegte Vergangenheit dieses besonderen Ortes zu denken. Und wenn du danach noch Lust auf eine traditionelle Stärkung hast, empfehle ich dir einen Abstecher zum Restaurant Paulaner am Dom. Dort kannst du in uriger Atmosphäre deftige bayerische und hessische Spezialitäten genießen und den Tag ausklingen lassen. Die Alte Oper Frankfurt ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil der Identität Frankfurts – ein Ort, der Geschichte atmet und die Zukunft gestaltet.
FAQ
Wann wurde die Alte Oper Frankfurt erbaut und eröffnet?
Der Bau der Alten Oper Frankfurt begann 1873 und wurde 1880 abgeschlossen. Die feierliche Eröffnung fand am 20. Oktober 1880 statt, in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I.
Was geschah mit der Alten Oper im Zweiten Weltkrieg?
Die Alte Oper wurde am 23. März 1944 bei einem schweren Luftangriff auf Frankfurt fast vollständig zerstört. Sie brannte bis auf die Grundmauern nieder und war danach jahrzehntelang als „schönste Ruine Deutschlands“ bekannt.
Wer finanzierte den Wiederaufbau der Alten Oper?
Der Wiederaufbau wurde maßgeblich durch das Engagement Frankfurter Bürger und einer Bürgerinitiative namens „Aktionsgemeinschaft Opernhaus Frankfurt am Main e. V.“ finanziert, die Millionen an Spenden sammelte.
Welche Funktion hat die Alte Oper heute?
Heute dient die Alte Oper Frankfurt als renommiertes Konzert- und Kongresshaus. Sie bietet ein vielfältiges Programm aus klassischer Musik, Entertainment-Veranstaltungen, Kinder- und Jugendprogrammen sowie Kongressen und Events.






