
Höchst Chemietradition: Eine Reise durch Frankfurts industrielles Herz
Frankfurt am Main, eine Stadt, die oft für ihre imposante Skyline und ihre Rolle als Finanzmetropole bekannt ist, birgt auch ein tief verwurzeltes industrielles Erbe, das bis heute nachwirkt: die Höchst Chemietradition. Im Westen der Stadt, im Stadtteil Höchst, schlägt seit über 160 Jahren das Herz einer Industrie, die die Welt verändert hat. Hier, wo einst die legendären Farbwerke Hoechst AG ihren Ursprung hatten, ist eine Geschichte von Pioniergeist, wissenschaftlichen Durchbrüchen und kontinuierlichem Wandel geschrieben worden. Tauche mit uns ein in die spannende Welt der Höchst Chemietradition und entdecke, wie dieser Standort nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch die globale Forschung und Entwicklung nachhaltig beeinflusst hat. Es ist eine Geschichte, die weit über bloße Fabriken hinausgeht – sie erzählt von Menschen, Innovationen und einem Vermächtnis, das bis heute lebendig ist.
Key Facts zur Höchst Chemietradition
- Gründung der Farbwerke Hoechst: Die Wurzeln der Höchst Chemietradition reichen bis ins Jahr 1863 zurück, als die „Teerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co.“ in Höchst am Main gegründet wurde. Quelle: Wikipedia – Hoechst AG
- Pionierleistungen: Hoechst war maßgeblich an der Entwicklung wichtiger Medikamente und Farbstoffe beteiligt, darunter das Fiebermittel Antipyrin (1883) und das Syphilis-Medikament Salvarsan (1910) von Paul Ehrlich.
- Wandel zum Industriepark: Nach der Zerschlagung der Hoechst AG in den 1990er Jahren entstand der heutige Industriepark Höchst, der zu den größten und erfolgreichsten Chemie- und Pharmastandorten Europas zählt. Quelle: Industriepark Höchst
- Wirtschaftlicher Motor: Der Industriepark Höchst beherbergt heute über 90 Unternehmen mit rund 22.000 Mitarbeitenden und ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor für die Region Frankfurt Rhein-Main.
- Forschung und Entwicklung: Auch heute noch ist der Standort ein Zentrum für Forschung, Entwicklung und Produktion in den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Spezialchemie und Dienstleistungen.
- Historische Architektur: Im alten Ortskern von Höchst finden sich noch zahlreiche historische Gebäude, die an die Gründerzeit der Farbwerke erinnern und das Stadtbild prägen.
Von der Teerfarbenfabrik zum globalen Riesen
Die Geschichte der Höchst Chemietradition ist untrennbar mit der Entwicklung der Farbwerke Hoechst AG verbunden. Was 1863 als kleine Teerfarbenfabrik begann, entwickelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem der größten Chemie- und Pharmakonzerne der Welt. Der Standort Höchst bot ideale Voraussetzungen: die Nähe zum Main als Transportweg, ausreichend Fläche für Expansion und eine wachsende Zahl an Arbeitskräften. Die frühen Erfolge basierten auf der Produktion von synthetischen Farbstoffen, die die Textilindustrie revolutionierten. Doch Hoechst erkannte schnell das Potenzial weiterer Geschäftsfelder und wagte sich in die Pharmaindustrie vor.
Ein Meilenstein war die Zusammenarbeit mit dem Nobelpreisträger Paul Ehrlich, der in Höchst forschte und dort 1910 das erste wirksame Medikament gegen Syphilis, Salvarsan, entwickelte. Diese und viele weitere Innovationen machten Hoechst zu einem Synonym für Fortschritt und Qualität in der chemischen und pharmazeutischen Forschung. Die Höchst Chemietradition steht somit nicht nur für industrielle Größe, sondern auch für eine lange Reihe von wissenschaftlichen Errungenschaften, die das Leben von Millionen Menschen verbessert haben. Wer durch die Gassen des historischen Höchster Stadtkerns schlendert, spürt noch heute den Geist dieser Zeit – und kann sich danach im Gasthaus Zum Bären bei traditioneller hessischer Küche stärken.
Der Wandel: Vom Konzern zum Industriepark
Die späten 1990er Jahre brachten einen tiefgreifenden Wandel für die Höchst Chemietradition. Im Zuge einer globalen Umstrukturierung und der Konzentration auf Kernkompetenzen wurde die Hoechst AG zerschlagen. Aus den ehemaligen Konzernteilen entstanden eigenständige Unternehmen, und der Standort Höchst wurde zu einem modernen Industriepark umgewandelt. Die Infraserv Höchst übernahm die Rolle des Betreibers und Dienstleisters für die ansässigen Firmen. Dieser Schritt war mutig, aber visionär: Statt eines einzelnen Großkonzerns entstand ein dynamisches Ökosystem, in dem über 90 Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Pharma, Biotechnologie und Dienstleistungen unter einem Dach koexistieren und voneinander profitieren.
Der Industriepark Höchst ist heute ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Transformation eines traditionellen Industriestandorts. Die Unternehmen profitieren von einer hervorragenden Infrastruktur, gemeinsamen Serviceleistungen und einem starken Netzwerk. Die Höchst Chemietradition lebt hier in neuer Form weiter, geprägt von Kooperation und Spezialisierung. Es ist ein Ort, an dem Hochtechnologie und Innovation Hand in Hand gehen, und das in einer Region, die auch kulinarisch viel zu bieten hat. Ein Besuch im Restaurant Alte Zollwache am Höchster Schlossplatz bietet sich an, um die lokale Atmosphäre zu genießen, während man über die beeindruckende Geschichte nachdenkt.
Innovation und Nachhaltigkeit: Die Zukunft der Chemietradition
Die Höchst Chemietradition ist alles andere als ein Relikt der Vergangenheit. Im Gegenteil: Der Industriepark Höchst ist heute ein lebendiges Zentrum für zukunftsweisende Forschung und nachhaltige Produktion. Viele der ansässigen Unternehmen investieren massiv in neue Technologien, grüne Chemie und die Entwicklung innovativer Lösungen für globale Herausforderungen, sei es in der Medizin, bei neuen Materialien oder in der Energieeffizienz. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf wirtschaftlichem Erfolg, sondern auch auf Umweltschutz und gesellschaftlicher Verantwortung.
Der Standort ist ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb und zieht Fachkräfte aus aller Welt an. Die Kombination aus historischem Erbe und modernster Infrastruktur macht Höchst zu einem einzigartigen Ort, der Tradition und Fortschritt auf beeindruckende Weise verbindet. Es ist ein Beweis dafür, dass industrielle Geschichte nicht nur bewahrt, sondern auch als Fundament für eine erfolgreiche Zukunft genutzt werden kann. Wenn du mehr über die Vielfalt der Frankfurter Stadtteile erfahren möchtest, schau doch mal in unseren Beitrag über Frankfurter Stadtteile (interner Link). Nach einem Tag voller Entdeckungen bietet das DamasQuino Restaurant in Höchst eine wunderbare Möglichkeit, sich mit syrischen Spezialitäten verwöhnen zu lassen und die kulinarische Vielfalt des Stadtteils zu erleben.
Fazit
Die Höchst Chemietradition ist weit mehr als nur ein Kapitel in den Geschichtsbüchern Frankfurts. Sie ist eine lebendige Erzählung von Pioniergeist, wissenschaftlicher Exzellenz und der Fähigkeit zum ständigen Wandel. Von den bescheidenen Anfängen als Teerfarbenfabrik bis zum heutigen hochmodernen Industriepark Höchst hat dieser Standort die Entwicklung der Chemie- und Pharmaindustrie maßgeblich geprägt und ist bis heute ein global bedeutendes Zentrum für Innovation und Produktion. Es ist ein Ort, an dem das Erbe großer Errungenschaften geehrt und gleichzeitig die Weichen für die Herausforderungen von morgen gestellt werden.
Die Höchst Chemietradition zeigt eindrucksvoll, wie eine Region ihre industrielle Identität bewahren und gleichzeitig zukunftsfähig gestalten kann. Sie ist ein Beweis für die Innovationskraft Frankfurts und ein wichtiger Pfeiler für die wirtschaftliche Stärke der gesamten Rhein-Main-Region. Ein Besuch in Höchst ist daher nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft einer faszinierenden Industrie. Es lohnt sich, diesen besonderen Stadtteil und seine Geschichte selbst zu erkunden und dabei auch die lokalen kulinarischen Highlights zu entdecken, die die Vielfalt und Lebendigkeit Höchsts unterstreichen.
FAQ
Was ist die Höchst Chemietradition?
Die Höchst Chemietradition bezieht sich auf die lange und reiche Geschichte der chemischen Industrie im Frankfurter Stadtteil Höchst, die ihren Ursprung in der Gründung der Farbwerke Hoechst AG im Jahr 1863 hat. Sie steht für Innovationen in Chemie und Pharma sowie die Entwicklung des heutigen Industrieparks Höchst.
Welche Bedeutung hatte die Hoechst AG historisch?
Die Hoechst AG war einer der weltweit größten Chemie- und Pharmakonzerne und leistete Pionierarbeit bei der Entwicklung von Farbstoffen und Medikamenten, wie dem Fiebermittel Antipyrin und dem Syphilis-Medikament Salvarsan von Paul Ehrlich. Sie prägte die globale Chemie- und Pharmabranche maßgeblich.
Was ist der Industriepark Höchst heute?
Der Industriepark Höchst ist heute einer der größten und erfolgreichsten Chemie- und Pharmastandorte Europas. Er beherbergt über 90 Unternehmen mit rund 22.000 Mitarbeitenden und bietet eine hochmoderne Infrastruktur sowie umfassende Dienstleistungen für Forschung, Entwicklung und Produktion.






